Eva Orthmann: Wissenschaft und Bildung zur Blütezeit des Islam
Shownotes
Mit dem Missionsbefehl am Ende des Matthäus-Evangeliums erteilt der auferstandene Jesus seinen Jüngern den Auftrag, zu den Völkern der Erde zu gehen und diese den Glauben zu lehren. Dadurch steht das Christentum von Anfang an unter einer methodischen Spannung, denn einerseits lässt die „Lehre“ das Christentum zur Bildungsreligion werden, andererseits sprengt der „Glaube“ die Exklusivität einer Religion der Gebildeten. So erzählt die Entwicklung des Christentums stets auch die Geschichte des Umgangs mit der Spannung zwischen Glauben und Wissen: die Geschichte der religiösen Bildung.
Mit unserer diesjährigen Kooperationsveranstaltung mit Welt und Umwelt der Bibel wollen wir diese Geschichte nacherzählen und nachvollziehen. Über drei Tage verteilt nehmen wir dabei aber nicht nur das heranwachsende junge Christentum in den Blick, sondern bahnen uns von der arabischen Gelehrtentradition der Jahrtausendwende über das Mittelalter Meister Eckharts einen Weg mitten ins Herz der europäischen Aufklärung, wo sich der Streit um die rechte Vereinbarkeit von Wissen und Glauben am Phänomen der Kunst neu entzündet.
Prof. Dr. Eva Orthmann ist Professorin für Islamwissenschaft und Iranistik an der Georg-August-Universität Göttingen. Sie referierte zum Thema 'Wissenschaft und Bildung zur Blütezeit des Islam' im Rahmen der Veranstaltung „Was ist religiöse Bildung?“, 20.10. - 22.10.2022, in der Katholischen Akademie in Bayern.
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