Mauritius Wilde: Meister Eckhart und das Mönchtum

Shownotes

P. Dr. Mauritius Wilde OSB, Prior der Primatialabtei Sant’ Anselmo in Rom, referierte am 16.3.2024 in der Katholischen Akademie in Bayern zu dem Thema:

Meister Eckhart und das Mönchtum

Meister Eckhart war kein Mönch. Seine Adressaten jedoch finden sich im monastischen Kontext. Auch die Art seines Theologisierens könnte man als kontemplativ beschreiben. Mit dem Konzept der „Abgeschiedenheit“ trifft er ein monastisches Prinzip, das auch für Menschen außerhalb des Klosters relevant war und ist.

Dass es der große Prediger, Theologe, Philosoph, Mystiker, Lehrer und Ordensorganisator mit seiner Kirche nicht leicht hatte, zeigen der Prozess, der gegen ihn geführt wurde, und die Verurteilung einzelner Sätze seiner Lehre als häretisch nach seinem Tod im Jahr 1328.
Wir werden uns fragen, in welchem Verhältnis er zu seiner Kirche, zu seinem Dominikanerorden und dem Mönchtum allgemein stand, was er selbst über Kirche dachte und welche Rolle Kirche als Institution oder Raum, Papsttum, Priesterschaft und Laien, aber auch die kirchliche Dogmatik für ihn und in seiner Zeit spielten.

Im Zentrum stehen dabei auch Fragen nach dem Verhältnis des Einzelnen zur Gemeinschaft oder der Rolle von Institutionen und deren Vermittlungscharakter einerseits wie der möglichen unmittelbaren Gottesbegegnung jedes einzelnen Menschen andererseits. Und natürlich ist die Situation im frühen 14. Jahrhundert auch ein ferner Spiegel für die heutige.

Die Jahrestagung der Meister-Eckhart-Gesellschaft zum 20. Jubiläum ihrer Gründung im Jahr 2004, zum siebten Mal schon in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie in Bayern, ist offen für alle Interessierten.

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